Doppelter Schmerz: als Sohn und als Vater

Ich bin auf sehr schmerzliche Weise doppelt betroffen davon, dass wir in unserer Gesellschaft bis heute keine wirklich zeitgemäße, radikal zukunftsorientierte Erziehungskultur haben.

Einerseits als Sohn wunderbarer Eltern, andererseits als Vater von zwei großartigen Kindern.

Ein Leben mit besten Voraussetzungen

Ich hatte ein so grosses Glück: Einen starken, klugen Vater. Eine sehr kluge, liebevolle Mutter, die mit beiden Beinen fest im Leben stand.

Ich habe keine 5 Minuten darüber nachgedacht, ob ich lieber eine andere Mutter oder einen anderen Vater gehabt hätte.

Meine Eltern schenkten  mir eine Kindheit und Schulzeit, auf die ich mit immer größerer Dankbarkeit zurückblicke.

Ich bin tatsächlich 13 Jahre lang sehr gerne zur Schule gegangen.
Ich hatte das grosse Glück, ausschließlich engagierte, kluge und besondere Lehrer*innen zu erleben.

Menschen, die weit mehr waren als reine Wissensvermittler (nur die Lateinstunden zogen sich ewig…).
Schon mit zwölf wusste ich, wie Erfolg funktioniert.

Mit 16 hatte ich meine Taschen voller Geld, weil ich mit Antiquitäten und Pferden handelte.

Ich war sportlich erfolgreich und mit 22 Eigentümer meines ersten Hauses, einer 300 Jahre alten, verwunschenen Fachwerkkate auf einem traumhaften Grundstück.

Ich hätte dort, wenn ich sparsam gewesen wäre, ohne Arbeit leben können.

Auf der Überholspur

Ich studierte Volks- und Betriebswirtschaft, beschäftigte mich mit Sozialpolitik, Spieltheorie, Entscheidungstheorie, Psychologie.

Mit 28 stieg ich in den großen elterlichen Betrieb ein, baute ihn zu einer sehr erfolgreichen Firmengruppe mit sechs Marktführern aus. Ich war umgeben von sehr guten und ungemein engagierten Mitarbeitenden, die für ihre Kunden durchs Feuer gingen.

Ein ehemaliger Rallyefahrer fuhr mich im größten Mercedes quer durchs Land.

Ich lebte – im wahrsten Sinne – auf der Überholspur.

Ich hatte einen Turnierstall auf Weltcup-Niveau.

Die große Lücke

Doch hinter all dem Glanz fehlte etwas Entscheidendes:
Ich hatte nie gelernt, wie man wirkliches Glücklichsein mit Erfolg verbindet.

Der Absturz

Das Ergebnis: Drei Burnouts. Beim dritten stürzte ich – mit dramatischen Fehlentscheidungen – eine eigentlich unzerstörbare Firmengruppe in die Insolvenz.

Plötzlich lag ich am absoluten Tiefpunkt meines Lebens: Im Wohnwagen, ausgebrannt, alles verloren.

Die Bettdecke fühlte sich an wie zwei Tonnen.

Es dauerte eine ¼ Stunde, um aufzustehen – nur, um auf die Toilette zu gehen.

Eine widerliche Mischung aus Scham, Erschöpfung, Selbstvorwürfen.

Ich fühlte mich, als sei ich aus 30 Metern Höhe ungebremst auf den Beton geknallt.

Ich wollte nicht mehr leben.

Nur der Gedanke an meine Kinder verbot mir, diesen Gedanken weiterzudenken.

Der schmerzhafte Durchbruch

Erst in dieser tiefen Krise begann ich mich zu fragen: Wofür könnte das gut gewesen sein?

Und es wurde mir schmerzlich klar:

So sehr ich immer von ganzem Herzen der beste Vater sein wollte, hatte ich es doch versäumt, meinen Kindern das WICHTIGSTE Wissen überhaupt zu vermitteln.

Wie man ein wirklich freudvolles, erfülltes, gelingendes UND glückliches UND auch erfolgreiches Leben führt.

Ich hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht.

Neun von zehn Eltern haben KEIN glasklar, formuliertes Erziehungsziel, dass auch zu Ihnen UND – vor allem – zu ihrem Kind passt.

Und dies auch – oder gerade – wenn das Leben einmal Knüppel zwischen die Beine wirft.

Der Satz „Sei erfolgreich, dann wirst du schon glücklich“ ist Bullshit.
Der Satz muss lauten :

Lerne, WIRKLICH glücklich zu sein – dann kannst du umso erfolgreicher sein.

Die Wende und die neue Mission

Ich beschloss, für meine Kinder aufzuschreiben, wie es dazu kam, damit sie nicht dasselbe Schicksal erleben müssen.

Doch schnell wurde mir klar:
Das betrifft nicht nur meine Kinder und meine Familie.

Es betrifft fast ALLE Eltern und Kinder dieser Welt.

Acht Jahre lang habe ich mich seither intensiv mit dieser Frage beschäftigt.

Heute weiß ich, warum ich tun darf, was ich tue.

Fast bin ich dankbar, dass mich die Insolvenz gezwungen hat, mich mit dieser Frage zu beschäftigen – auch wenn es die mit Abstand härteste Zeit meines Lebens war.

Die Entwicklung einer radikal zukunftsorientierten ErziehungsKULTUR 3.0 ist – aus meiner Sicht – sogar eine Existenzfrage  der Menschheit.

Heute – vom Muss zum Geschenk

Wenn ich auf mein früheres berufliches Wirken blicke, erfüllt mich das mit Freude und (ja, auch etwas Stolz).
Doch vielleicht war das eine 7, 6 von 10.

Was ich heute tue – und tun darf – ist eine glasklare 10 von 10.

Es ist für mich die GRÖSSTE, SCHÖNSTE und WICHTIGSTE Aufgabe, einen möglichst großen Beitrag
FÜR DIE WIRKLICH BESTE ZUKUNFT UNSERER KINDER
zu leisten.

Bitte hilf mir dabei.

Dann wirst auch DU genau das empfinden.